Montag, 9. September 2013

"Wrapped East Side Gallery" - Protestaktion der Künstler gegen den bevorstehenden Teilabriss. 8. September 2013 in Berlin-Friedrichshain.

Ruhe vor dem Sturm
Roger Waters war an der East Side Gallery. Er hat uns im Kampf um die Erhaltung dieses einmaligen Denkmals unterstützt und das Thema wieder einmal in den öffentlichen Fokus gebracht. Morgen nun startet die nächste Aktion. Künstler um Kani Alavi werden die Mauer verhüllen. Große weiße Papierbahnen werden temporär auf die Bilder geklebt. Was ist diese Mauer ohne Bilder? Was ist dieser Ort ohne Inhalt. Hintergrund ist wieder einmal die Diskussion um den Erhalt. Und zwar der gesamten Mauer, ohne neuerliche Lücken. Der Bezirk Friedrichshain Kreuzberg hat aus kommerziellen, egoistischen Gründen Baugenehmigungen erteilt, die eine Zerstörung dieses Ortes zum Ziel haben. Denkmal gerecht ist das nicht, wenn genau im Todesstreifen Luxuswohnungen und ein Hotel entstehen sollen. Zahlreiche Elemente der Mauer, somit auch einige Bilder werden für Baufreiheit und Zufahrtsstrassen weichen müssen. Durch die begonnene Bautätigkeit ist die Substanz der Mauer gefährdet und auch schon angegriffen.
Was bewegt die Verantwortlichen im Bezirk, solche fatalen Entscheidungen zu treffen? Ist es Geldgier, Ruhmsucht. Ein Israelischer Investor will auf dem ehemaligen Todesstreifen ein kommerzielles Hotel errichten. Pietätlos? Es ist sehr grenzwertig, was auch politisch hier geschieht. Durch beide Bauten (Hinkel / Luxuswohnungen, Hotel) wird dieser Platz mit seiner Geschichte entweiht. (Textauszug: entnommen aus dem Blog der Künstlerinitiative East Side Gallery)






Photos & Copyright by Günther Schaefer